Crosslauf Marienhöhe Hamburger Laufladen
Saison 25/26 Auftakt
Am vergangenen Samstag war es endlich wieder so weit: Die Crosslauf-Saison hat für mich begonnen - und zwar traditionell mit dem BSV Crosslauf Marienhöhe in Sülldorf. Die Strecke ist bekannt für eine ganz besondere Herausforderung gleich nach dem Start: die steile Treppe, die selbst erfahrene Läuferinnen und Läufer regelmäßig vor Probleme stellt.
Ich bin in diesem Jahr für die BSG Tchibo sowohl die Mittelstrecke als auch die Kurzstrecke gelaufen. Ein Doppelstart, der sich bereits im Vorfeld nach einer Mischung aus Spaß, Wahnsinn und Trainingsreiz anhörte.
Ein verspäteter Saisonstart
Eigentlich hätte für mich die Saison bereits früher beginnen sollen mit dem Crosslauf auf der Horner Rennbahn, der traditionell als erstes Rennen der Serie dient.
Leider hat mir jedoch eine kräftige Grippe einen Strich durch die Rechnung gemacht. Statt Matsch gab es eine Woche lang Tee, Ruhe und Geduld.
Vielleicht war der Start bei der Marienhöhe deshalb noch ein Stück besonderer: Endlich wieder Wettkampfluft, endlich wieder Crossgefühl.
Die Atmosphäre: wie immer besonders
Crossläufe haben etwas Raues, Echtes. Während der Sommerstraßenlauf oft von gleichmäßigen Tempi und guten Bedingungen lebt, ist Crosslauf pure Improvisation: Wetter, Untergrund, Rhythmus: nichts davon ist planbar. Die Kiesgrube ist hierbei ein Klassiker. Alte Bäume, wurzelige Trails, kurze knackige Anstiege und die legendäre Treppe sorgen dafür, dass man kaum einmal sauber durchlaufen kann.
Der Start - und die erste Begegnung mit der Treppe
Erste Runde: Überraschend gut
Direkt nach dem Start geht es nur ein paar hundert Meter geradeaus, bevor die Strecke nach rechts abzweigt und man sich unmittelbar vor der steilen Treppe wiederfindet. Normalerweise ist das ein Nadelöhr, und viele Läufer verlieren hier schon wertvolle Sekunden und den Rhythmus.
Doch diesmal lief es erstaunlich gut:
Ich kam genau richtig in die Treppe rein, hatte Platz, fand meinen Tritt und war oben schneller, als ich dachte. Die Beine fühlten sich gut an, der Puls war kontrolliert, die Bedingungen waren quasi ideal. Das Ergebnis: Eine 3:58" auf der ersten Runde, was auf dieser Strecke wirklich solide ist.
Zweite Runde: Die Treppe schlägt zurück
Beim zweiten Mal allerdings war es eine ganz andere Geschichte. Ich wusste, was kommt, aber der Körper wusste es auch und fand das deutlich weniger lustig.
Die Treppe fühlte sich plötzlich doppelt so steil an, der Rhythmus war weg, und oben angekommen waren die Beine für einige Sekunden komplett leer. Die Runde war dadurch spürbar langsamer, und so wurde es am Ende eine 4:06" Pace.
Crosslauf ist brutal ehrlich. Und manchmal ist es halt die Treppe, die gewinnt.
Kurzstrecke - der zweite Start
Nach der Mittelstrecke stand noch die Kurzstrecke an. Nur eine Runde, aber natürlich mit der kompletten Vorermüdung aus dem ersten Rennen in den Beinen.
Ich wusste schon beim Start, dass es diesmal kein Renntempo mehr werden würde. Die Beine waren schwer, die Luft noch schwerer, und so war klar: Es geht jetzt um Technik, Haltung und Durchkommen.
Mit 4:06" lag ich am Ende exakt auf dem Tempo meiner zweiten Mittelstreckenrunde; ein Zeichen dafür, dass die Belastung schon ordentlich in den Muskeln steckte. Und ja: Die Luft war raus. Aber genau dafür macht man solche Doppelstarts, sie sind ein perfekter Trainingsreiz und ein hervorragender Indikator für die aktuelle Form. Auch wenn wir mit unser BSG nur zu weit waren und somit auch die Mannschaftswertung nicht geschafft haben.
Teamwertung und starke Konkurrenz
Für die BSG Tchibo, für die ich gestartet bin, lief es auf der Mittelstrecke richtig gut. Wir konnten uns den dritten Platz sichern, was angesichts der starken Konkurrenz ein wirklich schönes Ergebnis ist.
Besonders auffällig war einmal mehr Signal Iduna, die auch schon letztes Jahr mit einer unglaublich stabilen und schnellen Spitze auftreten. Auch diesmal hatten sie zwei starke Läufer vorne dabei, was in der Teamwertung wie üblich den Unterschied macht.
Solche Mannschaftsduelle machen den Reiz der Betriebssport-Crossläufe aus:
Man läuft nicht nur für sich selbst, sondern auch für sein Team und auf einmal zählt jede Platzierung doppelt.
Fazit: Ein würdiger Saisonauftakt
Der BSV Crosslauf Marienhöhe war auch in diesem Jahr ein fantastischer Start in die Crosslauf-Saison. Die Strecke ist herausfordernd, technisch anspruchsvoll und macht gleichzeitig unglaublich viel Spaß.
Ich gehe mit dem Gefühl raus, dass die Form stimmt, auch wenn die Treppe mich in der zweiten Runde richtig zerlegt hat.
Nach der ausgefallenen Horner Rennbahn war dieses Rennen der perfekte Neustart. Jetzt freue ich mich auf die weiteren Crossläufe des Winters, auf matschige Schuhe, kalte Luft und diesen ganz besonderen Flow, den man nur im Gelände findet.
Bis zum nächsten Startschuss!